Berufliche Weiterbildung in OWL steht vor Herausforderungen

Schwierigkeiten bei der Suche nach passenden Angeboten, offene Fragen beim digitalen Lehren und Lernen und Hürden rund um die Nutzung digitaler Plattformen: Die Weiterbildung in OWL steht vor verschiedenen Herausforderungen. Das zeigt eine neue Studie, die von der OstWestfalenLippe GmbH (OWL GmbH) und dem Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik (Fraunhofer IEM) veröffentlicht wurde. Für die Analyse wurden ausführliche Interviews mit regionalen Weiterbildungsanbietern, nachfragenden Unternehmen und anderen Weiterbildungsakteuren geführt. Die Studie ist Teil des Projektes Weiterbildung 4.OWL, in dem OWL GmbH und Fraunhofer IEM gemeinsam mit der Universität Paderborn, der Magh und Boppert GmbH, der Unity AG und Phoenix Contact digitale Lösungen entwickeln wollen, die zur Bewältigung dieser Herausforderungen beitragen können. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Diese Herausforderungen gibt es

"Die Weiterbildungslandschaft in OWL ist sehr vielfältig“, berichtet Oliver Lummer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IEM und Co-Autor der Studie. „Es gibt ganz unterschiedliche Anbieter, Unternehmen und weitere Akteure. Entsprechend vielfältig sind auch die Herausforderungen“. Eine erste Gruppe von Herausforderungen dreht sich der Studie nach um die Erstellung von passgenauen und hochwertigen Lernangeboten. „Unternehmen suchen Angebote, die auf ihre Bedarfe zugeschnitten sind. Dafür müssen sie geeignete Anbieter finden und sich eng mit diesen abstimmen. Beides ist nicht einfach. Für Anbieter ist insbesondere die Konzeption von zielführenden digitalen Angeboten eine Herausforderung“, so Lummer weiter.

Neben Schwierigkeiten des Findens und Erstellens von Lernangeboten gibt es der Studie zufolge Herausforderungen rund um die immer wichtigeren Weiterbildungsplattformen: „Große Unternehmen verfügen zunehmend über eigene Lernplattformen, um ihren Beschäftigten stärker selbstgesteuertes Lernen zu ermöglichen. Sie arbeiten jedoch noch daran, die passenden Angebote auf ihren Plattformen zu versammeln. Kleinere Unternehmen müssen dagegen noch beim Einstieg in das plattformbasierte Lernen und die neue Lernkultur unterstützt werden“, erläutert Bastian Bredenkötter, Projektleiter bei der OWL GmbH und zweiter Autor der Studie. Er ergänzt: „Ein weiteres Problem ist, dass es in der Region keinen zentralen Einstiegspunkt gibt, von dem aus die Lernangebote verschiedener Anbieter direkt aufgerufen werden können. Das erschwert Unternehmen die Beschaffung und Nutzung von Angeboten und senkt die Sichtbarkeit regionaler Anbieter.“

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Projekt arbeitet an Lösungen

Für die Autoren der Studie ist klar: „Da besteht Handlungsbedarf. Durch digitale Lösungen und eine enge Zusammenarbeit in der Region können diese Herausforderungen jedoch bewältigt werden.“ Wie genau das aussehen kann, ist Bestandteil des Projektes Weiterbildung 4.OWL. „Wir entwickeln ein Werkzeug, das es Unternehmen ermöglicht, regionalen Anbietern ihre Wünsche mitzuteilen und entsprechende Angebote zu erhalten“, erläutert Oliver Lummer. Ein weiteres Tool soll Anbieter bei der Konzeption didaktisch hochwertiger Lernangebote unterstützen. Einen dritten Lösungsansatz skizziert Bastian Bredenkötter: „Wir wollen einen regionalen Content-Hub einrichten, über den es für Unternehmen möglich ist, direkt auf die Angebote verschiedener Anbieter zuzugreifen.“

Die Studie „Weiterbildung und Digitale Transformation in OWL: Status Quo und Perspektiven für Unternehmen, Anbieter und Intermediäre“ steht hier zum Download bereit. Weitere Infos zum Projekt erhalten Sie auf auf der Projektwebsite.